Beim Kauf eines gebrauchten Gabelstaplers, zum Beispiel eines gebrauchten Radladers, sollten Sie die gleiche Sorgfalt an den Tag legen wie bei anderen technischen Geräten auch. Unterziehen Sie den Stapler einer eingehenden Betriebsprüfung, kontrollieren Sie die Papiere und die Garantiebestimmungen. Bevor Sie jedoch zum Gebrauchthändler gehen, ermitteln Sie genau, welche Art von Stapler Sie benötigen – nicht dass Sie einen Stapler kaufen, nur weil er zufällig gerade im Angebot war. Fragen, die sie sich vor dem Kauf stellen sollten, lesen Sie im Folgenden.
Tipp der Redaktion
Sind Sie selbst nicht vertraut im Umgang mit einem Flurförderzeug, dann nehmen Sie einen erfahrenen Fahrer mit, der eine fachmännische Probefahrt und Funktionsprüfung durchführen kann.
Gebrauchte Schlepper oder gebrauchte Hochhubwagen sind beliebt. Denn Gebrauchtstapler sind immer noch sehr leistungsfähig. Dennoch: Sie sollten weniger belastet werden als neue Geräte. Würde der Stapler mehr als vier Stunden am Tag in Betrieb sein, raten Händler von einem gebrauchten Gabelstapler ab. Der Kauf eines Gebrauchtstapler als Ersatzgerät oder um Ausfälle sowie temporäre Betriebsspitzen zu überbrücken, lohnt sich jedoch allemal. Als Hauptstapler, wenn also der Betriebsablauf primär von dieser Maschine abhängt, sollte der gebraucht gekaufte Gabelstapler nicht eingesetzt werden.
Tipp der Redaktion
Falls der Gabelstapler nur für eine begrenzte Zeit genutzt werden sollte, können Sie sich hier über die Konditionen für einen Mietstapler informieren.
Überprüfen Sie sämtliche Unterlagen
Hinweise auf ein amtlich einwandfreies Gefährt gibt das CE-Siegel. Ein gültiges CE-Siegel macht den Stapler zulässig für den Gebrauch in Europa. Fehlt das Siegel, handelt es sich unter Umständen um einen Grauimport, d. h. er lässt sich nicht weiterverkaufen, sie erhalten keine Ersatzteile und die Versicherungsfähigkeit des Fahrzeugs ist unsicher. Prüfen Sie das Typenschild (Name und Adresse des Herstellers) und das Tragkraftschild. Beide sollten, wie auch das Betriebshandbuch, die Aufkleber und Warnhinweise, in einer für Sie verständlichen Sprache verfasst sein. Die Instandhaltungsunterlagen, Reparaturbelege und die Herstellergarantie sollten vollständig vorliegen.
Betriebsstundenzähler
Von Experten werden maximal 1.000 Betriebsstunden pro Jahr empfohlen. Zum Vergleich: 1.500 Betriebsstunden pro Jahr entsprechen ungefähr 75.000 Kilometern pro Jahr bei einem Auto. Lassen Sie sich das Wartungsheft zeigen, um auszuschließen, dass der Betriebsstundenzähler manipuliert worden ist.
Lecktest bei Verbrennungsmotoren
Stellen Sie den Stapler auf einen sauberen Untergrund und testen Sie die Hydraulik für ca. 10 bis 15 Minuten. Untersuchen Sie danach den Boden auf Flüssigkeitsaustritt. Schon kleinste Mengen können auf eine Dysfunktion hinweisen.
Mastbetrieb prüfen
Mast und Kette sollten eingehend geprüft werden. Der Mast darf nicht stecken bleiben und zwischen Führungsschiene und Gabelaufnahme darf kein Spiel sein, die Ketten müssen zu jedem Zeitpunkt gespannt sein. Da Originalanbauten ausgetauscht worden sein könnten, überprüfen Sie, ob das Typenschild sich auf den aktuellen Mast und die Anbauten bezieht.
Gabel
Die Mindestdicke am Gabelanschlag wird vom Hersteller festgelegt. Sollte sie nicht vorliegen, lesen Sie sie in der DIN-ISO 5057 nach und kontrollieren, ob sie den Angaben entspricht. Untersuchen Sie die Gabel außerdem auf optische Risse.
Garantieunterlagen checken
Garantieunterlagen können mit dem Weiterverkauf enden. Einige Hersteller, wie zum Beispiel Mitsubishi, bieten erweiterte Garantien an, die beim Weiterverkauf auf den neuen Besitzer übergehen.
Batterien beim Elektrostapler
Die Batterie ist mit das Wertvollste an einem Elektrostapler, dementsprechend teuer ist ein Austausch. Folgende Rechenregel hilft bei der Ermittlung der verbleibenden Restlebensdauer, d. h. die Zeit bis zum nächsten Auswechseln der Batterie:
Die Batterielebensdauer beträgt 1.200 Ladungszyklen für jeweils 5 Stunden Betriebszeit.
Gehen wir von einem Stapler mit 3.500 Stunden Betriebszeit aus und rechnen die verbleibende Leistung aus:
Weiße Kristalle auf der Batterieplatte können ein Hinweis auf Sulfatierung sein – der Hauptgrund für Batterieausfälle. Fühlen Sie sich nicht Fachmann genug, können Sie eine Inspektion der Batterie bei einem Batteriehersteller in Auftrag geben.
Reifenverschleiß
Stellen Sie einen unregelmäßigen Verschleiß fest, könnte etwas mit der Achsenabstimmung nicht in Ordnung sein.
Sicherheit
Funktioniert alles? Die Sicherheit des Staplerfahrers hat oberste Priorität.
Machen Sie eine Testfahrt!
Testen Sie den Stapler im Einsatz, bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben. Bei Verbrennungsmotoren starten Sie den Motor auch kalt, lässt er sich leicht umschalten, gibt es eine Rauchentwicklung? Eine Rampenfahrt plus Wendemanöver empfiehlt sich außerdem. So sehen Sie, ob sich das Fahrzeug auch in anspruchsvollen Situationen bewährt.
Ein paar gute Gründe, sich für einen Gebrauchtstapler zu entscheiden:
Tipp der Redaktion
Sind Sie skeptisch bei Gebrauchtstaplern, die vorher in vollem Einsatz waren? Die Lösung sind hier Vorführ- und Mietmodelle. Diese sind in der Regel gut gewartet und haben nur wenige Betriebsstunden.
Die Preise für gebrauchte Gabelstapler orientieren sich stark am Baujahr und am allgemeinen Zustand, deswegen können wir nur ungefähre Angaben machen. Weitere Aspekte, die Einfluss auf den Preis haben, sind: Ausstattung, Tragfähigkeit, Geschwindigkeit, Hersteller, Hubhöhe und Betriebsstunden. Allgemeine Informationen zu Kosten und Preisen von Gabelstaplern finden Sie hier.
Gabelstaplertyp (Hubkraft) | Gebraucht* | Neu* |
---|---|---|
Elektrischer Deichselstapler (1 t) Dieselstapler (1,5 t) Elektrostapler (1,5 t) Hochhubwagen (1 t) Radlader (2,4 t) Schlepper (2 t) Geländestapler (4 t) Frontstapler (3,5 t) Kompaktstapler (13,5 t) Seitenstapler (5 t) Container-Stapler (12.000 t) |
1.450 € 5.950 € 3.250 € 1.900 € 25.000 € 6.500 € 14.250 € 16.000 € 50.000 € 15.000 € 90.000 € |
2.000 € 40.000 € 20.000 € 10.000 € k. A. k. A. 20.000 € 30.000 € k. A. 40.000 € k. A. |
Oberste Maxime beim Gebrauchtkauf sollte sein: Schauen Sie genau hin. Immerhin wollen Sie Geld sparen und nicht durch nachträgliche Reparaturkosten belastet werden! Kaufen Sie außerdem bei einem Händler in der Nähe – Sie sparen den langen Anfahrtsweg für die Inspektion und die Transportkosten. So haben Sie auch immer einen Ansprechpartner in der Nähe, wenn es um Servicefragen geht. Auch der Kauf eines Modells von einem Qualitätshersteller zahlt sich aus: Ersatzteile sind in der Regel deutschlandweit schnell verfügbar. Eventuell wäre auch ein Gabelstapler aus einer Versteigerung interesssant für Sie. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Holen Sie sich mehr als ein Angebot ein: Nicht nur für Gebrauchtstapler, sondern auch für gleiche neue Modelle ähnlichen Fabrikats. So haben Sie eine bessere Vergleichsbasis. Aroundoffice vermittelt Ihnen bis zu drei geprüfte Händler aus Ihrer Region, die Ihnen jeweils ein Angebot zugeschnitten auf Ihre Anforderungen unterbreiten. Sie entscheiden, wer den Zuschlag erhält. Ist kein passendes Angebot dabei, entstehen für Sie keinerlei Verpflichtungen. Unser Service ist für Sie kostenlos und unverbindlich.